Garbage in the sea. Global pollution problem2021-08-13.  Ergiebige Regenfälle haben in den vergangenen Wochen für hohe Wasserstände gesorgt. Dadurch haben sich an vielen Fließgewässern große Mengen an Treibgut angesammelt, auch im Neckar, an seinen Nebenflüssen und an Bachläufen. In diesem Treibgut sind Abfälle jeglicher Art enthalten, z. B. Plastikartikel wie Flaschen und Einweg-Verpackungen. Auch wenn es nur nach starken Regenfällen besonders ins Auge fällt: Diese Abfälle fließen auch sonst, tagtäglich unsere Bäche und Flüsse hinunter.

Deshalb ist es so wichtig, dass Abfälle sachgemäß entsorgt werden und unsere Äcker und das Trinkwasser geschützt werden. Es ist gar nicht schwer, den Abfall bis zum nächsten öffentlichen Abfalleimer zu bringen oder mit nach Hause zu nehmen. Noch besser wäre es natürlich, durch Nutzung von Mehrwegartikeln viele Verpackungen erst gar nicht anfallen zu lassen. Sind sie unvermeidbar, gehören sie aber in die vorhandenen Sammelsysteme, richtig sortiert ist dann zumindest eine Verwertung möglich.

Insbesondere Kunststoffabfälle sind mittlerweile in den Weltmeeren ein großes Problem. Sie gelangen von weit aus dem Binnenland über Flusssysteme bis ins Meer. Fische, Wasservögel und andere Tiere verwechseln Plastikteile mit Nahrung und verenden qualvoll daran. Ebenso schädlich sind Stoffe, die im Wasser gelöst und von den Tieren aufgenommen werden. Schadstoffe wie Schwermetalle und Bestandteile von Arzneimitteln sammeln sich in den Ökosystemen an.

Auch im Abwassersystem und in Kläranlagen sind Schadstoffe sowie Lebensmittelreste, Fette und andere organische Stoffe ein Problem. Sie fördern die Vermehrung von Ratten und verstopfen die Abwasserleitungen. Auch kompostierbare Abfälle gehören also nicht ins Abwasser sondern in die Restmüll- oder Bioenergietonne.

Ein besonderes Problem stellen Zigarettenkippen dar. Deren Filter bestehen zumeist aus Kunststoff-Fasern, die sich nur extrem langsam zersetzen. Die Filter zerfallen dabei nur in winzige Teile und lösen sich nicht ganz auf, es entsteht Mikroplastik. Die Filter enthalten eine Vielzahl giftiger Substanzen wie das leicht lösliche Nikotin (ein Nervengift) Teer, Arsen, Blei und Chrom. Ein einziger Filter kann bis zu 40 Liter Grundwasser verseuchen. Auch in den Boden gelangen die Gifte durch achtlos weggeworfene Kippen. Zudem werden die Filter von Tieren für Nahrung gehalten - sie verenden daran. Sie gehören daher unbedingt in den Restmüll.

Ausgehend von einer ursprünglich auf den Rhein beschränkten Müll-Sammel-Aktion findet dieses Jahr am 11. September eine Abfall-Sammlung auch an den großen Nebenflüssen des Rheins statt, also auch am Neckar. Hierbei wird der Müll entlang des Flusses gesammelt, damit die Meeresverschmutzung gebremst wird. Informationen dazu gibt es unter www.rhinecleanup.org
Vielleicht ist der Abfallberg beim nächsten Hochwasser dann ein wenig kleiner.

Die KWiN ist für Anfragen unter 06281/906-0 erreichbar.

 

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